PRESSEMITTEILUNG
Osnabrück, 23.2.2024
Krankenhausreform: Ärztekammer Osnabrück warnt vor zentralistischen Fehlentwicklungen und fordert realistische Lösungen für Niedersachsen
Im Rahmen einer Fachveranstaltung am [Datum der Veranstaltung] in Osnabrück diskutierten Expertinnen und Experten aus Gesundheitswesen, Politik und Klinikmanagement die Auswirkungen der geplanten Krankenhausreform. Die Ärztekammer Osnabrück nimmt die Reformvorhaben mit Sorge zur Kenntnis und mahnt dringend Korrekturen an.
Die Reform setzt sich aus vier Bausteinen zusammen: dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), dem Krankenhaustransparenzgesetz, der Reform des Notfalldienstes sowie der Reform der Rettungsdienste. Ziel sei es, die Versorgungsqualität zu erhöhen und die Effizienz zu steigern. In der praktischen Umsetzung zeigen sich jedoch bereits jetzt erhebliche Schwächen.
„Die vorgesehene Transparenzoffensive droht in Bürokratie zu ersticken und greift tief in die Länderhoheit ein,“ erklärt Dr. Steffen Grüner, Vorsitzender der Ärztekammer Osnabrück. „Wenn Krankenhäuser verpflichtet werden, laienverständliche Leistungskataloge zu erstellen, ohne dass die dazu nötigen Ressourcen bereitgestellt werden, entsteht ein gefährlicher Zielkonflikt: Kommunikation statt Versorgung.“
Auch die finanziellen Rahmenbedingungen bereiten Sorge: Viele Krankenhäuser stehen unter massivem Liquiditätsdruck – nicht zuletzt aufgrund unklarer Planungsgrundlagen und steigender Kosten. Für ländliche Regionen bedeutet dies einen drohenden Rückzug der medizinischen Grundversorgung.
„Gerade in Niedersachsen brauchen wir eine realistische, praxisnahe Umsetzung. Reformen dürfen nicht auf dem Rücken der Versorgungssicherheit ausgetragen werden,“ so Grüner weiter. Die Ärztekammer fordert, dass das Land Niedersachsen seine Spielräume nutzt, um flächendeckende medizinische Versorgung – auch abseits urbaner Zentren – langfristig zu sichern.
Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des Dialogs zwischen Landespolitik, Krankenhausvertretern und ärztlicher Selbstverwaltung. Die Ärztekammer Osnabrück sieht sich in der Verantwortung, diesen Diskurs konstruktiv zu begleiten und weiterhin für eine patientennahe, qualitativ hochwertige Versorgung einzutreten.
Kontakt:
Ärztekammer Osnabrück
