
Ärztekammer Osnabrück: Schutzschirm wie in NRW auch für Niedersachsen
Die Bez. Osnabrück fordert die KVN dazu auf, gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen in der Region einen Schutzschirm für Vertragsärzte und Psychotherapeuten gemäß der gesetzlichen Vorgaben zu beschließen.
Ziel des Schutzschirms muss es sein, Praxisschließungen aus wirtschaftlichen Gründen in Folge der Corona-Krise zu vermeiden und die bewährten ambulanten Versorgungsstrukturen in Osnabrück und Niedersachsen im Sinne der Patienten zu beschützen, denn die geringere Inanspruchnahme der Versorgung im Zuge der Corona-Krise hat für viele niedersächsische Praxen deutliche Honorareinbußen zur Folge.
Orientierung an der Schwesterkörperschaft
Die Ärzte und Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe erhalten bereits ab dem 1. Quartal 2020 Ausgleichszahlungen für Honorarverluste in Folge der Corona-Pandemie, wenn sich das Gesamthonorar einer Praxis in Bezug auf die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verringert hat. Voraussetzung ist, dass diese Einbußen auf einen pandemiebedingten Rückgang der Behandlungsfälle mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt zurückzuführen sind und keine Pandemie bedingten Schließungen vorliegen.
Unser Fazit
Was in Westfalen-Lippe funktioniert, muss und wird auch in Niedersachsen funktionieren. Das außerordentliche Engagement der Kolleginnen und Kollegen während der Corona-Krise muss gewürdigt werden - dies um so mehr, als die Pandemiebekämpfung eigentlich eine staatliche Aufgabe bzw. Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes ist und nicht der kaputtgesparten Vertragsärzteschaft.
Nur dank des außerordentlichen Einsatzes engagierter Ärzte, die z. T. ohne ausreichende Schutzausrüstung Infizierte behandelt, Infektionsketten durchbrochen und die stationäre Versorgung vor Überlastung bewahrt und zugleich auch die regulären vertragsärztliche Versorgung aufrecht erhalten haben, ist es gelungen, die Krise zu überwinden. Das muss honoriert werden, den Kolleginnen und Kollegen muss die Garantier gegeben werden, dass die wirtschaftliche Existenz nicht bedroht wird.
Die Ärztekammer Osnabrück fordert regionale Krankenkassen und die KVN jetzt schnellstens dazu auf, mit den Gesprächen zu beginnen um finanzielle Härten zu mindern.