
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
vor fünf Jahren haben viele von Ihnen mir das Vertrauen geschenkt, Sie in der Bezirksstelle Osnabrück der Ärztekammer Niedersachsen als Vorsitzender zu vertreten.
Für dieses Vertrauen danke ich Ihnen von Herzen.
Gemeinsam mit Ihnen habe ich in diesen fünf Jahren nicht einfach die Vorgaben aus Hannover „runterdekliniert“. Wir haben eigene Schwerpunkte gesetzt, eigene Fragen gestellt – und eigene Akzente gesetzt.
So haben wir uns frühzeitig kritisch geäußert zu:
den exorbitanten Kostensteigerungen beim Ärztekammer-Neubau,
der unausgereiften Telematik-Infrastruktur mit überteuerten Konnektoren,
den Tücken der elektronischen Patientenakte (e-PA), der voreilig eingeführten e-AU, den völlig überteuerten e-Heilberufeausweises,
und zur seit Jahren überfälligen, aber zentralen Reform der GOÄ.
Wir haben eigene Veranstaltungen initiiert – von praxisnah bis politisch brisant:
Fortbildungen zum e-Rezept und Telematik,
eine Veranstaltung zum Tage der Gewaltprävention in Kliniken und Praxen,
und fast hätten wir sogar eine ärztliche Treckerdemo auf die Straße gebracht.
Auch gesundheitspolitisch haben wir nicht geschwiegen:
Wir haben gemeinsam die Schließung der Krankenhäuser in Ankum und Ostercappeln kritisch begleitet,
auf die Schattenseiten der aktuellen Krankenhausreform, auf Medikamentenengpässe und Weiterbildungsprobleme,
auf Risiken der Cannabis-Legalisierung, der Impfungen in Apotheken,
und auf Importe medizinischer Produkte ohne deutsche Zulassung hingewiesen.
Ich habe mich bewusst gegen eine zu enge Anbindung an die Verwaltung entschieden und werde diesen Kurs auch weiterhin beibehalten. Wer sich zu nah an der Verwaltung orientiert, riskiert, selbst Teil dieses Systems zu werden. Ärztliche Unabhängigkeit ist gerade dann entscheidend, wenn es unbequem wird – sowohl im Umgang mit der Politik als auch mit einer Verwaltung, die oft als Werkzeug einer übergriffigen Politik agiert. Diese Haltung hatte Folgen: Das Wahlrecht wurde geändert, so dass nicht mehr der erfolgreichste Kandidat, sondern die Listenwahl bestimmt, wer Verantwortung übernimmt.
Dafür bitte ich bei dieser Bezirksstellenwahl vom 23.4.-7.5.2025 erneut um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme. Bitte wählen Sie mit Ihren sieben Stimmen Kandidaten unserer Liste "Ärztekammer gemeinsam neu gestalten“. Besuchen Sie uns auf auf facebook oder im Netz.
Mit kollegialen Grüßen,
Ihr Dr. Steffen Grüner(Bezirksstellenvorsitzender Osnabrück der Ärztekammer Niedersachsen)
Für eine Kammer, die nicht verwaltet, sondern mitgestaltet.
Die sich nicht von Verwaltung oder Politik korrumpieren lässt.
Dafür bitten wir um Ihre Stimme.
Damir Tabakovic – Hausarzt, Osnabrück
Dr. Steffen Grüner – Hausarzt, Osnabrück
Dr. Eric Beeke – Augenarzt, Osnabrück
Dr. Thomas Thiele – Hautarzt, Osnabrück
Hale Sentürk – Hausärztin, Belm
Dr. Aneta Grajda – Strahlentherapeutin, Brockum
Herwig Butz – Hausarzt, Georgsmarienhütte
Prof. Dr. Michael Winking – Neurochirurg, Klinikum Osnabrück
Harry Seidel – Orthopäde, St. Bonifatius-Hospital Lingen
Dr. Constantin Cichon – Orthopäde, Osnabrück
Karl Ernst Brockhaus – Internist, Fürstenau
Dr. Rainer Wölbling – Dermatologe, Bad RothenfeldePriv.-Doz. Dr. Cornelius Bachmann – Neurologe, Osnabrück
Dr. Hermann Veenker – Internist, Bad Bentheim
Dr. Peter Subkowski – Psychoanalytiker, ehem. Chefarzt Paraklinik Bad Essen, jetzt Osnabrück
Unser Ziel: Eine politische Ärztekammer
Die Politik spielt uns den Ball täglich tief in den eigenen Sechzehner. Es ist höchste Zeit, ihn aktiv von der Mittellinie ins politische Tor zu bringen!
Mein Ziel ist es, unseren freiberuflichen und selbst bestimmten Arztberuf kraftvoll und – wenn nötig – auch unkonventionell in der Öffentlichkeit zu vertreten. Ich möchte Politik und Medien bewusst in die Ärztekammer einladen, um publizistische Fehleinschätzungen (Stichworte: Transplantationsskandal, Abrechnungsbetrug, Ärztehonorare, Terminvergabestellen, Patientensicherheit, elektronische Patientenakte) ärztlich richtig und differenziert darzustellen.
Pro Kollegenschaft – nicht contra!
Wir brauchen keine Kammer, die eigene Mitglieder leichtfertig kriminalisiert und sich dem Druck von Medien und Politik unterwirft. Gemeinsam mit Ihnen habe ich mich für den Erhalt der bisherigen Regelungen zu Sponsoring und Referentenvergütung (§32 MBO) eingesetzt: Jeder Arzt sollte frei und eigenverantwortlich entscheiden dürfen!
Innovation entsteht durch Wissenschaft und Industrie – nicht durch Verordnungen oder Funktionärsgremien.Ebenso muss eine wirtschaftliche Verschreibung teurer Präparate unter Regressdruck möglich bleiben.
Leitlinien: Wissenschaft und Patientenwohl im Vordergrund!
Wir haben auf dem Ärztetag erfolgreich die Offenlegungspflicht („Sunshine Act“) für alle Referenten durchgesetzt. Transparenz beginnt dort, wo Interessenkonflikte offengelegt werden – insbesondere bei der Erstellung von Leitlinien!
Wir konnten mit Ihrer Unterstützung die Einführung der Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) verhindern und haben die Ausweitung des ärztlichen Bereitschaftsdienstbereiches Osnabrück kritisch hinterfragt.
Gesetzesflut unter Lauterbach: Ärztlicher Sachverstand fehlt!
Portalpraxen, die 24/7 parallel zu bestehenden ambulanten Strukturen betrieben werden, sind Unsinn. Ebenso lehnen wir eine Telematik-Infrastruktur unter Zwang ab, die auf veralteter Technik basiert und Patientendaten gefährdet. Verlieren wir Patientendaten, haften wir Ärzte persönlich – nicht die EDV-Firmen!
Nach DSGVO drohen bis zu 40% Strafzahlungen des Jahresumsatzes – ein untragbares Risiko!
Keine „EBMisierung“ der neuen GOÄ!
Wir stehen für eine eigenständige, wirtschaftliche und freie Gebührenordnung ohne staatliche Einflüsse. Wir lehnen die Vorabverhandlungen mit der PKV oder eine Einflussnahme durch den GOÄ-Beirat strikt ab.
Auf dem Ärztetag 2019 konnten wir wenigstens einen wichtigen Erfolg erzielen: Die Anhebung der Vergütung für die ärztliche Leichenschau.
Zeit für Veränderung!
Unsere Aufgabe ist es, klare, verständliche Botschaften für die Öffentlichkeit zu formulieren – nicht erst, wenn andere Themen besetzen!
Schon Hippokrates lehnte es ab, dass Laien sich in ärztliches Handeln einmischen. Auch heute gebietet unsere Verantwortung gegenüber den Patienten, uns Einschränkungen durch Kassen, Verwaltungen und Funktionäre kritisch entgegenzustellen.
Meine Ziele:
Stärkung des Arztberufs und der Freiberuflichkeit
Serviceorientierte Kammer und transparente Verwaltung
Taskforce gegen Kassenpropaganda
Konsequente Entbürokratisierung
Übersichtliche, praxisnahe Weiterbildung
Maximale Transparenz in der Selbstverwaltung
Keine ökonomische Rationierung der Patientenversorgung
Keine „Entärztlichung“ des Gesundheitswesens
Ablehnung von Portalpraxen und Terminvergabestellen zu Lasten der Niedergelassenen
Eine freie GOÄ neu – ohne staatlichen Einfluss
Telematik nur auf gesetzlicher Grundlage und mit Haftungsfreistellung der Ärzte
Ich bitte um Ihr Vertrauen!
Ich stehe für eine Ärztekammer, die die Interessen aller Kolleginnen und Kollegen – aus Klinik, Praxis und Ruhestand – mutig und sichtbar vertritt. Bitte schenken Sie mir bei der Kammerwahl Ihre Stimme!
Ihr Dr. med. Steffen Grüner