
Am 17. April 2023 fand in Osnabrück unsere interdisziplinäre Fachveranstaltung der Ärztekammer Niedersachsen unter dem Titel „Nichts geht ohne Totenschein – Was tun, wenn da eine Leiche liegt?“ statt. Ziel der Veranstaltung war es, Ärztinnen und Ärzte sowie Ermittlungsbehörden für die Herausforderungen und rechtlichen Anforderungen bei der Durchführung der Leichenschau und der Ausstellung der Todesbescheinigung zu sensibilisieren.
Schwerpunkte der Veranstaltung
Verantwortung der Ärztinnen und Ärzte: Die korrekte Durchführung der Leichenschau und die Ausstellung der Todesbescheinigung sind entscheidend für die rechtliche und medizinische Einordnung eines Todesfalls. Fehler können dazu führen, dass Straftaten unentdeckt bleiben oder rechtliche Konsequenzen für die Beteiligten entstehen.
Unterscheidung der Todesarten: Ein zentrales Thema war die Differenzierung zwischen natürlichem, nicht-natürlichem und ungeklärtem Tod. Bei Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod, etwa durch Unfall, Suizid oder Gewalt, ist die sofortige Benachrichtigung der Polizei erforderlich.
Rechtliche Rahmenbedingungen: Die Veranstaltung beleuchtete die gesetzlichen Vorgaben zur Leichenschau, insbesondere die Pflicht zur unverzüglichen Durchführung durch einen Arzt und die korrekte Dokumentation der Feststellungen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Betont wurde die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen medizinischen Fachkräften, Rechtsmedizinern und Ermittlungsbehörden, um eine umfassende Aufklärung von Todesfällen zu gewährleisten.kongress-ae.de
Fazit
Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung der Leichenschau als medizinische und rechtliche Aufgabe mit hoher Verantwortung. Eine sorgfältige Durchführung und Dokumentation sind unerlässlich, um die Todesursache korrekt zu bestimmen und gegebenenfalls strafrechtliche Ermittlungen einzuleiten.
Weitere Informationen und Materialien zur Veranstaltung sind auf der Website der Ärztekammer Niedersachsen verfügbar.